90 Jahre „The Dunwich Horror“

Vor 90 Jahren erschien in einer Ausgabe des Pulp Magazins „Wierd Tales“ die bis dahin erfolgreichste Geschichte von H.P. Lovecraft „The Dunwich Horror“. Bereits ein Jahr zuvor war „The Call of Cthulhu“ erschienen und beide Geschichten gemeinsam dürften das gesamte Werk Lovecrafts wohl am besten abbilden.

Ich habe die Kurzgeschichten von Lovecraft als Kind verschlungen und habe gerade einen Anlass gefunden, mich wieder in die dunklen, rund um das Dorf Dunwich gelegenen, unnatürlich hoch gewachsenen Wäldern zu begeben. Der Anlass ist ein Trailer, dem ich auf YouTube gefunden habe.

Ich habe mich immer geärgert, dass es keine wirlich überzeugende Verfilmung einer Kurzgeschichte von Lovecraft gibt. Trotz einiger Bemühungen blieben die Ergebnisse doch deutlich hinter meinen Erwartungen zurück.

Das liegt ganz sicher auch Lovecraft selbst. Wenn er die „großen Alten“, also die Gruppe der Monster, deren er sich immer wieder bedient, beschreibt, nutzt er eben eine unglaublich Anzahl von Adjektiven, von denen die meisten eher subjektive und emotionale Reaktionen auf den Ablick des Monsters beschreiben. Anstößig, ekelerregend, das menschliche Auge beleidigend, grauenhaften, kaum auzuhaltenden Schrecken hervorrufend – all das beschreibt die Wahrnehmung des Erzählers, nicht aber das Monster. Wenn man all diese Adjektive wegnimmt, bleibt, zum Beispiel, ein Wesen übrigt, das den Körper eines Hamsters hat, kleine Flügel dran und statt des Kopfes des Hamsters den eines Tintenfisches aufbietet. Alles nur viel größer eben. Wenn ich als Produktionsdesigner mit einer solchen Figur ankomme, werde ich entweder gefeuert oder ernte den größten Lacher aller Zeiten. Lovecraft entgeht der Falle dadurch, dass er erklärt, das menschliche Hirn sei nicht in der Lage, das abstoßende Ganze zu erkennen, geschweige es zu beschreiben. Somit schieben wir die Lächerlichkeit des wiedergegeben Aussehens der Kreaturen, der Unfähigkeit des Erzählers, sie zu beschreiben zu.

Das geht im Film eigentlich nur, wenn ich die Kraturen eben nicht zeige, wenn ich also die Fantasie des Menschen nutze, sich selbst auszumalen, was für ihn das Grauenhafteste sei, um Angst zu vermitteln, das Monster könnte dies noch übertrumpfen.

Die älteste und stärkste Emotion des Menschen ist Furcht, und die älteste und stärkste Form der Furcht ist die Angst vor dem Unbekannten.

H.P. Lovecraft

Für mich ist John Carpenters „Mächte des Wahnsinns“ noch am nächsten dran. Er zeigt die Kreaturen nie ganz, deutet sie nur an, spielt aber intensiv mit den Auswirkungen deren Handels auf die Menschen. (Achtung Spoiler!) Am Ende ist die komplette Menschheit dem Wahnsinn verfallen.

Jetzt habe ich auf YouTube den Trailer eines Computerspiels gesehen, der, wie nichts zuvor, die Stimmung des Lovecraftian Universums widergibt. Ich möchte den euch nicht vorenthalten und hoffe, er gefällt euch genausogut wie mir.

 

Das Spiel selbst soll Mitte Juni 2019 in den Handel kommen und ist dann für Playstation, Xbox und PC erhältlich.

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